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Führung … mit OKR? Geht das?

Alle blicken zu OKR und vergessen die Führung, Objectives & Key Results ist ein Hilfsmittel, kein Dogma

Anstatt lesen: Unterwegs hören!

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Dazu als Kontrast: MindSet

Ich sehe hier zwei Standpunkte, die selten als ein Punkt im Kontext verstanden werden. Es sind streng genommen sogar Gegensätze, die allerdings mit etwas Hirnschmalz sehr nah zusammengebracht werden können. Weiter oben habe ich ja schon mal erwähnt, dass (darüber nach-) Denken oft hilft.

Erster Punkt: Denken in Wirkungen

In der agilen Arbeit wird oft der Begriff des agilen Mindsets benutzt. Es gibt ganze Bücherschränke voll zu diesem Thema. Genau hier setze ich an: Objectives & Key Results sind das Mindset des Denkens in Wirkungen. Der elementare Vorteil ist, dass die Sach- und Datenlage sich auf die Vergangenheit stützt. Das heißt, Bemessungsgrößen stellen ein Fundament dar. Die Ereignisse, die abgebildet werden, sind tatsächlich in Ihrem Unternehmen, Team oder Gruppe eingetreten. Da gibt es nichts dran zu rütteln.

Nur zur Wiederholung, um es noch einmal ganz deutlich zu machen: Vergangenheit ist Vergangenheit. Die Fakten sind gesetzt. Gut beraten ist das Management oder derjenige, der diese Informationen besitzt. Hier an dieser Stelle muss man einen entscheidenden Schritt im Kopf zu machen. Dieser ist:

“Es ist egal, ob Müller, Meier oder Schulze, die Planung, HR oder Marketing für die Ergebnisse verantwortlich ist “

Denn was oder wem nutzt die Erkenntnis der Verantwortlichkeit? Damit ich mit dem Finger auf jemanden zeigen kann? Was aber im Endeffekt dann doch nichts an der Situation ändert?
Das konsequente Denken in Wirkungen hilft Ihnen, gute Entscheidungen zu treffen. Denn zum einen basieren ihre Entscheidungen auf messbaren Hypothesen und zum anderen sind diese als Timebox auch mit einem klaren Punkt zur Validierung belegt. Sie begrenzen die Risiken und werden gleichzeitig flexibel und ergebnisoffen.
Wenn ich hier schon über das Mindset der Wirkungsorientierung schreibe, dann empfehle ich nicht nur Organisationen oder Teams sich mit Objectives & Key Results zu beschäftigen. Ich empfehle es Ihnen – genau an dieser Stelle – ganz persönlich.

Zweiter Punkt: Denken in Chancen

“Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Wahrnehmung der Welt.”

Mindset ist ein Begriff, den man so oder so interpretieren kann. Schreiben Sie sich hinter die Ohren: Es gibt kein richtiges oder falsches Mindset, weil in genau dieser Beurteilung (falsches Mindset, richtiges Mindset) IHRE subjektive Bewertung ausgedrückt wird. Wie können Sie sich anmaßen, das Mindset eines anderen Menschen beurteilen zu können (und das wollen ist dann noch eine andere Hausnummer)

Die einen verwenden es mehr im Sinne von richtiger oder passender Haltung, etwa im agilen Kontext. Andere Sichtweisen sehen darin mehr das, was der Begriff in seiner Übersetzung hergibt: die Einstellung des Verstandes. Weitergedacht könnte man Mindset so als Denk- und Handlungslogik begreifen. Ja, Denken und Handeln – es ist gar nicht so einfach, beides nicht getrennt voneinander zu betrachten. Ich kann etwas denken, aber keine Handlung ableiten, ist genauso unvollständig wie ich kann etwas tun (mit Regeln und Tools), dies aber nicht selbst produzieren.

Wir nähern uns des Pudels Kern: Das Mindset ist eine Sammlung von Überzeugungen, die eine Handlung, ganz gleich in welche Richtung, von nützlich bis unsinnig, aktivieren kann. Wann? In der Zukunft!
Nur der Bereich, der dann im Vergleich mit meinen, angenommenen richtigen Mindset übereinstimmt, erzeugt dann ein erwünschtes Verhalten. Wobei wir bei der Konformität sind, sehen Sie gerne dazu nochmal oben nach.

Bezeichnend ist, dass viele Menschen eine statische Denk- und Handlungslogik, (= „fixed mindset“) haben. Sie glauben nicht an die eigene Veränderbarkeit. Weil sie daran glauben, dass sie sich selbst sich nicht verändern können, denken sie, dass andere das auch nicht können. Zack! Schon wieder ein Trugschluss. Mit fatalen Folgen für Kinder, Schüler, Studenten, Mitarbeiter und Chefs oder Führungskräfte.

Die Erkenntnis: MIT Sinn verbinden

Es ist mehrfach bestätigt: Menschen mit einer wachstumsorientierten Denk- und Handlungslogik gehen ganz anders an Aufgaben und Herausforderungen heran. Sie wollen lernen und sich entwickeln. Wo genau findet das statt? Richtig: In der Zukunft! Solche Menschen lieben Feedback. Sie sehen Fehler (Vergangenheit) als eine Chance (Zukunft), besser zu werden. Sie suchen eigenes Wachstum – und erwarten nicht, dass etwas einfach schon da ist. Mit einem Growth Mindset ist mehr los im Kopf! Wenn Sie dafür (!!) Fakten, z.B. aus dem OKR nutzen, dann wissen Sie jetzt, wofür es gut ist.

Selbst bildgebende Verfahren wie ein MRT zeigen konkret eine höhere Gehirnaktivität, während Aufgaben gelöst werden, beispielsweise das Auswerten von Statistiken, die ein OKR liefert. Mitarbeiter mit einem wachstumsorientierten Mindset werden Freude an der Verantwortung haben (… so, was sagen uns die Zahlen – wirklich?), jene mit einem statischen suchen vor allem Selbstbestätigung (… habe ich das nicht toll gemacht?). Schöne Grüße vom Konformismus). Und Führungskräfte? Solche, die ein dynamisches Mindset haben, werden Mitarbeitern Verantwortung übertragen. Die mit einem statischen Mindset übertragen Mitarbeiter dagegen Aufgaben, die der diagnostizierten Begrenzung angemessen ist. Werden somit Chancen möglich? Nein.


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