Anstatt lesen: Unterwegs hören! |
Fazit (zumindest für Scrum)
Die einzige Quelle, die Scrum beschreibt, ist der Scrum-Guide. Was hier nicht steht, kann nicht Scrum sein, sondern eine Mischform, eine (möglicherweise funktionierende) Interpretation oder: eine einfältige Illusion, die auf fehlerhaften Überlegungen, abgeleiteten Wunschdenken und dem daraus resultierenden Planungstrugschluss basiert. Eine Fehlerkaskade.

Die Ableitung ist logisch und einfach. Schwer ist es, Scrum in bestehende Organisationsstrukturen und -kulturen einfach nur “dranzukleben”. Es gilt eben nicht, Scrum anzupassen, sondern diese Strukturen mit der Scrum DNA anzureichern, UM den Nutzen von Scrum zu erhalten. Es entsteht dadurch eine neue Kultur. Ein wesentlicher Faktor für den erfolgreichen Scrum-Einsatz ist das Leben (nicht die Technik, ein Rahmenwerk oder sonstiges, denn Leben können nur Menschen.) und die Anwendung der agilen Prinzipien sowie der Scrum-Werte, die kombiniert mit der Bereitschaft sich (also die Menschen und die Organisationen, in denen sie sich befinden) ständig zu verändern und zu lernen. So wird ein starkes Fundament gebaut.
Deshalb: Liebe Unternehmen: Wir Scrum-Master (Agilisten) helfen euch (für ein geringes Entgelt), gerne, Eure Ziele klar und eindeutig auszuformulieren. Wir übernehmen Projekte und realisieren den Umbau. Ihr werdet schneller, schlanker und werdet durch unsere Arbeit im midterm (9-12 Monate) Millionen verdienen. Redet also bitte nicht darüber, ob ein Tagesatz von 950 EUR angemessen ist.
Kopitzke®, Aufruf (in eigener Sache)
Es gilt die ganz einfache Regel, und auch diese wird zu gerne willentlich ignoriert, ausgeblendet oder fort gewünscht: “Um (nach hinten raus) mehr Geld (Anerkennung, Kunden, Reputation, Erfolg usw.) zu verdienen, muß ich (vorne) bereit sein, auch sinnvolles (Einsatz, Wille, Mittel, Bereitschaft) zu investieren.” Auf jedenfall kein Scrumbug, Humban, ‘Un’-sicht oder Irrtümer, sondern Geld mit weiser Umsicht. Und wenn bereits ein “Bauchklatscher” vorliegt, ist es halt aufwändiger.
Kanban ist auch (k)ein (All-) Heilmittel
Nie gescheitert, kaum Probleme – zumindest in deutschsprachigen Artikeln. Oder sollte ich eher sehen und sagen: Tot (ver-) geschwiegen? Die These ist zulässig, daß das Internet in manchen Dingen eine Parallelwelt ist, die mit der erlebten Wirklichkeit nicht immer was zu tun hat. Fakt ist: Kanban kann auch scheitern! Wobei scheitern nicht das richtige Wort ist, besser ist: Nicht funktionieren (in einem vorgegeben Rahmen wie Zeit oder Organisation). Je genauer Sie hier hinsehen und nachfragen, desto offensichtlicher werden die üblichen Fehlannahmen, die bei einem Miserfolg natürlich keine Schuld haben. Unfug! Es gibt nur Ursache und Wirkung, dann ein Ergebnis und daran abgeleitet Lern- oder Verbesserungsergebnisse. Kanban einzuführen ist weder ein Projekt noch ein “Piece of cake” (und wir wissen ja: The cake is a lie!). Zurück bleiben frustrierte Teams und gescheiterte, ehemals hoffnungsvolle Führungskräfte.
Deshalb führe ich hier einige Irritationen (ergänzend zu Scrum), die anscheinend gegen Kanban sprechen, auf – und was man dafür oder dagegen tun kann. Wichtig ist auch hier, die Mechanik der Irrtümer zu erkennen. Sind diese aufgedeckt, genauso wie weitere Bottlenecks, kann sinnvoll agiert und verbessert werden.