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Alles nur Hype mit der agilen Transformation?

hype-agile-transformation Hype Agile Transformation? Alles nur aufgeblasen? Agile is smaller than expected. 4 Schritte - so geht's einige, eigene Überlegungen

Anstatt lesen: Unterwegs hören!

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Die Modifikation …

Inspriration: Brandeins

Wenn Sie keine Krise haben, fleißig innovativ sind oder mit dem agilen Zeugs gar nichts zu tun haben, dann scrollen Sie bitte weiter. Die Innovation ist die Agilität und das ganz ohne Hype. Wir brauchen jetzt die Innovation für die Innovation, denn das Hauptproblem auf dem Weg durch eine Krise ist immer:

Wir halten an der Vergangenheit fest und weigern uns, das, was war, los zulassen.
Anmerkung: Das wird auch die “Komfortzone” genant

B. Thomas. Speaker, Vordenker (Anmerkung: Kopitzke®)

Jeder von uns trägt bereits sein persönliches Päckchen an Erfahrungen mit sich herum. Wo wären wir jetzt, wenn wir all diese Erfahrungen nicht gemacht und nicht daraus gelernt hätten? Nutzt man dieses Learning nicht, bleibt man auf der Stelle. Das kann man machen, ist aber Stagnation.

Diese Erfahrungen – und was wir daraus gelernt haben – machen uns zu dem, was wir sind. Diese Erfahrungen können zu einer echten Stärke werden. Zusammen etwas aufgebaut und erlebt zu haben, ist etwas Großartiges und im Idealfall verbindet das auch. Wir sollten alle, mit Respekt und ohne Groll sagen können: “Schön, diese Geschichte. Danke, dass ich das alles erleben durfte. Liebe Vergangenheit, du wirst immer einen wertvollen Platz bei mir haben. Nun ist es an der Zeit, weiterzugehen und etwas Neuem im Leben zu folgen.”

Natürlich kann ich mich dem Neuen komplett verschließen und in meiner Komfortzone bleiben. Aber nur außerhalb dieser Zone können wir wachsen und dort könnte die Innovation der Innovation sein.

… der Innovation

Erneuerung und Organisation werden oft in einem Atemzug genannt – und keinem fällt wirklich auf, dass das eigentlich ein Widerspruch in sich ist. Warum hat sich beispielsweise ein Unternehmen organisiert? Der Zweck des Organisierens ist, sich selbst und den Zustand zu erhalten.

Ein Unternehmen sollte versuchen, sich möglichst innovationsfreundlich zu organisieren. Lassen Sie Störer zu! Hören Sie hin, warum diese Menschen “stören”. Das ist die Aufgabe von Ermöglichern, einem neuen Typ Trainer / Coach / Faciliator / Organisator. Das alte Management, das etablierter Strukturen nur bewahren will, hat ausgedient.

Robust = systemisch

Organisationen sind nicht für Erneuerung gemacht – Ihnen fehlt die robuste Basis. Jeder Systemiker weiß, dass Organisationen zum Selbsterhalt entstanden sind. Was automatisiert ist, funktioniert. Veränderung bedeutet Gefahr für das etablierte System. Das wahre Dilemma der Innovatoren ist, dass ihre neue, zum Teil aufwändige Arbeit mit altem Maß (z.B. alten KPI’s) gemessen wird. Gewohnheiten sind halt einfach schön, weil sie so schön einfach sind. Der Geist der mechanistischen Weltsicht aus der Ära der Industriegesellschaft ist bis heute präsent – aber längst überholt

Die Industriegesellschaft ist heute eine Wissensgesellschaft und braucht andere, neue Sichtweisen damit neue Kulturen entstehen können. Diese können wiederum nur von Menschen erschaffen werden.

Werte fügen

Das Wort Paradigmenwechsel beinhaltet einen weiteren Aspekt: Nehmen Sie die Werte der Generationen X, Y, Z. Im Arbeitsmarkt wird noch zu wenig Augenmerk auf die komplett anderen Lebensziele beziehungsweise Werte der einzelnen Generationen gelegt. 
Es ist erstaunlich, dass schon Peter Drucker die Unterschiede erkannte: Management bedeutet ‘die Dinge richtig zu tun’, also mechanisch, am besten schnell, mit null Fehlern. Leadership bedeutet hingegen, ‘die richtigen Dinge zu tun’, in der Situation beziehungsweise in der Interaktion mit anderen Menschen.  Innovation ist eine Führungsaufgabe. Dazu gehört unbedingt der Schutz der agilen Innovatoren (Agilisten) vor den zahlreichen Besitzstandswahrern der alten, mechanischen Systeme.

Die Organisation in der Krise?

Kürzlich habe ich bei einem Kunden folgendes erlebt:
Es gab eine neue, einfache Idee, die einen Prozess erheblich verbessert. So weit, so gut. Der Vortrag dazu: 33 min und 8 Powerpoint-Folien. Allerdings kannten alle Zuhörer den nervigen Prozess der verbessert werden soll, zur Genüge. 

Daraus ergeben sich für mich folgende Fragen: 
Warum hat keiner eher die Verbesserung eingebracht? Weil sich vermutlich keiner damit beschäftigt und darüber nachgedacht hat. Warum für einen Vorgang der Vereinfachung 33 min. Präsentation und anschließende Diskussion? 
Die Entscheidung, ob die Verbesserung eingearbeitet wird oder nicht, wurde 3 Wochen später abgenickt.

Mein Fazit: Innovation entsteht nicht in voluminösen Meetings oder Seminaren oder anderen Abstrusitäten, sondern nur dort, wo etwas unternommen wird.

Im Kontext dieses Artikels ist jeder Unternehmer., Im Idealfall Selbstermächtiger, Selbsterlauber, Selbstgenehmiger und Selberdenker. In diesem Moment höre ich deutlich: “Das geht so nicht.” oder “Das haben wir immer so gemacht …“.

Ein Selbstermächtiger ist ein Ermöglicher. Wer Innovationen fördern will, muss Menschen sich frei entwickeln lassen. Mit Selbsterlaubnis. Auch wenn das allen gesellschaftlich / wirtschaftlich gültigen Regeln widerspricht. Zwischen Unternehmen und Angestellten herrscht oft Misstrauen. Angestellte werden AN-gestellt, auf der Arbeit HIN-gestellt, das Hirn AB-gestellt, bei Fehlern BLOSS-gestellt und bei Materialbedarf wird geprüft und gemessen, dass in diesem Kontext kein Unsinn BE-stellt wird. 

Die fleischgewordenen Strukturen haben im Industriekapitalismus mit all ihren Verharrungskräften alles über- und weggelagert. Organisationen tun etwas Bestimmtes und handeln dabei nach gewissen Regeln. Sie neigen zur Statik und zur Nichtveränderung. Damit ist das größte Hindernis auf dem Weg zu einer Innovationsgesellschaft benannt, ohne jetzt den Wert einer Mindestmenge von Regeln zu schmälern. Diese Mindestmenge ist als Leitplanke durchaus wichtig. 

Die Innovation als solche ist in alten Organisationsformen weggeschlossen. Das beste Beispiel dafür ist, meiner Meinung nach, das betriebliche Vorschlagswesen. Das kommt in den Keller, wo es keinen Schaden anrichten kann.
Die Innovation ist die erfolgversprechende Störung einer etablierten, starren Ordnung zugunsten einer neuen Idee. Die wahre Innovation kommt aus dem Keller, wo Menschen weiter denken, als es ihnen zugestanden wird. Die Aufgabe des Innovators ist die gezielte Systemstörung, nicht die komplette Zerstörung des Systems.
Die Störung verfolgt den Zweck, auf Missstände, Defizite und Defekte hinzuweisen. Ja, es darf knirschen, es muss sogar knirschen. 


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Erfahrungen & Bewertungen zu Jörg C. Kopitzke